Paracelsus (1493 – 1541) sprach folgenden Satz: Jede Krankheit ist heilbar, aber nicht jeder Mensch.
Wen hat er damit gemeint?
Sekundärer Krankheitsgewinn, ein Begriff, den ich in der Ausbildung kennen gelernt habe. Der Patient bekommt durch seine Krankheit Aufmerksamkeit und Sonderbehandlungen, wird von seinen Pflichten befreit. Wenn die Lebensgestaltung eine Unglückliche ist und der Mensch kein Verlangen hat in den Alltag zurück zu kehren, hat er gute Gründe, diesen Zustand so lange wie möglich beizubehalten.
Zufällig entdeckte ich vor einigen Jahren, wie die Selbstheilungskräfte durch innere Bilder aktiviert werden können. Ein spastisch gelähmter Arm wurde spontan locker, als ich seinen Besitzer fragte, was in seinem Gehirn die Nervenreize blockiert? Ein schwarzer Gummiball, der alles vergiftet, war die Antwort. Das war’s. Der Arm war eine Zeitlang locker und irgendwann war die Spastik wieder da. Aber – sobald der Mann wieder an den Gummiball dachte, setzte der Effekt wieder ein.
Damals wusste ich nicht, wie dieser Zustand gehalten werden kann. Wie wird ein Patient ganz frei? Was kann ich tun? Ich wollte es wissen, das war mein Herzenswunsch. Da die Gedankenkräfte präzise arbeiten, fand mich die Lösung nach einer Weile. Ich probierte aus, was ich gelernt hatte. Der Erfolg stellte sich mehrfach ein. Ich sammelte immer mehr Beweise, dass Gesundheit ganz einfach durch innere Bilder einstellt, wenn sich jemand auf eine so kindlich anmutende Methode einlassen kann.
Eines Tages fasste ich mir ein Herz und besuchte den Mann mit dem spastisch gelähmten Arm. Bei einer Tasse Kaffee erzählte ich ihm und seiner Frau von meinen Erfolgen: Knieschmerzen weg nach 48 Jahren, Todesangst weg, schmerzhafte Ödeme in den Beinen weg…
Er und seine Frau, die auch nicht wenige körperliche Belastungen hat, hörten mich an. Dann erzählten sie von ihrem Alltag. Seine Rente brauchen sie zum Leben. Die Frau ist erleichtert, dass sie aufgrund der körperlichen Einschränkungen nicht so viel arbeiten muss. Wenig Interesse an Gesundheit. Solange es nicht schlimmer wird…
Früher nannte ich es gelben Urlaub: eine oder mehrere Wochen nicht arbeiten zu müssen, sich erholen, ohne kostbare Urlaubstage dafür zu verschenken. Man muss lediglich ein bisschen Schmerz oder Unwohlsein aushalten. Bevor ich mein Leben in bewusste Bahnen lenkte, war ich auch so eine Heldin, die jedes Jahr zwei Wochen Grippe brauchte. Weniger anstrengend, als mir Gedanken zu machen, wo Veränderung ansteht.
Ein heißes Eisen, dieses Thema, schon klar. Ich weiß, wie krass dieser Wechsel der Perspektive für jene sein muss, die noch nie gehört haben, dass Gedanken die Realität formen. Für alle, die sich ans Bein gepinkelt fühlen: nicht persönlich nehmen. Wenn du es doof findest, vergiss es einfach! Während ich schriebe weiß ich weder, wer das liest, noch kenne ich deine Geschichte. Ich muss schreiben. Vielleicht ist einer dabei, der genau diese Worte braucht, um aufzuwachen, sich im Spiegel anzusehen, zu erkennen und zu sagen: Scheiße! Genau das mach ich! So wie ich vor vielen Jahren.
Wie wär’s mit einem Leben, das dir gefällt, wo diese Flucht nicht mehr nötig ist? Einsicht ist der erste Schritt zu Besserung. Wenn die Krankheit weg ist, entsteht freier Raum. Womit soll er gefüllt werden? Welche Veränderung ist möglich, wenn Krankheit keine Ausrede mehr für Aufschub und Abgeben von Eigenverantwortung ist. Bis jetzt ist niemand ist an Scham gestorben, wohl aber am Unvermögen sich Fehler einzugestehen und den Kurs zu ändern.
Ich wünsche euch das Allerbeste, das ihr selbst für euch tun könnt und gerne unterstütze ich euch dabei.
Alles Liebe, Britta